Filterklassen bis heute
EN779 ... ISO16890
ab 2017 ISO16890 an Stelle EN779:
Geplant mit Beginn des Jahres 2017 soll mit einer 18 Monate langen Übergangsfrist die ISO16890 veröffentlicht werden und an Stelle der EN779 treten. Während der Frist gelten beide Normen.
Die neue Norm muss nach in Kraft treten, in die nationalen Normen und in die VDI6022. EUROVENT... eingearbeitet werden. Es muss sich erst zeigen, wie praktikabel diese neue Norm tatsächlich ist und wie weit sie Akzeptanz findet.
Der neue Standard bringt eine Verbindung zu den von der WHO- World Health Organisation in der Lufthygiene weltweit verwendeten Einteilungen in Partikelgrößenbelastungen in mg/m³ ( PM10, PM2,5 und PM1).
Auf Basis von Belastungswerten der Aussenluft und der geplanten Zuluftqualität für dem Innenraum, sollen dann die einzusetzenden Filter einfacher gewählt werden können wie bisher.
Die wichtigsten Änderungen auf einen Blick:
- Bisher gekannte Filterklassen entfallen komplett
- Neue Filterklassifizierung nach 4 Partikelgrößen-Kategorien eingeteilt, deren aerodynamische Durchmesser kleiner oder gleich 1; 2,5 oder 10ym sind:
ISO ePM1 = 1 ym ... ISO ePM2,5= 2,5ym ... ISO ePM10= 10ym ... ISO coarse (ePM... "efficiency particulate matter") - Prüfverfahren nach ISO 16890. Gemessen wird ein Wirkungsgrad E und ein Minimaler Wirkungsgrad Emin
- Der Wirkungsgrad E entspricht den im betrachteten Größenbereich gemittelten Wirkungsgraden, berechnet aus den Einzelwerten. Die Einzelwerte sind das arithmetische Mittel aus dem Anfangswirkungsgrad des unbehandelten Filters und dem Anfangswirkungsgrad des entladenen Filters. (Em beinhaltet also bereits die Auwirkung auch des entladenen Fiters)
- Der Minimale Wirkungsgrad Emin wird mit dem selben Verfahren bestimmt, allerdings mit einem mit Isopropanol entladenem Filter.
- Wenn der Filter einer Kategorie ISO ePM1 oder ISO ePM2,5 entsprechen soll, dann muss sein minimaler Wirkungsgrad im betrachteten Gößenbereich midestens 50% erreichen.
- Um der Klasse ISO ePM10 zu entsprechen, muss der Filter wenigstens im Wirkungsgrad E über 50% liegen.
- Wenn der Filter 50% im gemittelten Wirkungsgrad E bis 10ym nicht erreicht, dann wird er der Kategorie ISO coarse zugeteilt.
Für diese Filter wird dann an Stelle des Wirkungsgrades ein Abscheidegrad nach gravimetrischem Verfahren bestimmt. Test mit Prüfstaub nach ISO10123-A2 (Arizone Fine Dust A2) mit 30g Beladung oder bis +10Pa, falls dies vorher erreicht wird. - Der beim entsprechenden größenbereich gemittelte Wirkungsgrad E (auf 5er Sprünge abgerundet) wird in der Bezeichnung an die Kategorie angehängt. (zB.: ISO ePM2,5 60%)
- Das Prozedere für die Entladung von Filtern wurde genauer bestimmt. Der ganze Filter wird nun 4h in Isopropanol gesättigter Atmosphäre ausgesetzt.
- Keine Staubbeladung mehr vorgeschrieben. Bisher wurden die Feinstaubfilter M5-F9 bis zu einer Enddruckdifferenz von 450Pa beladen, Grobstaubfilter bis G4 bis zu 250Pa)
- Neu wird an Stelle von Ashrae Prüfstaub ein DEHS Aerosol + A2 fine Prüfstaub verwendet
- Im Prüfprotokoll muss angegeben werden, mit welchen Luftvolumen [m³/h] die Werte erzielt wurden. Bei Taschenfiltern sind 3.400m³/h üblich.
Das Prüfprozedere wird sich gegenüber heutigem Stand nicht prinzipiell ändern, da auch bereits in der EN779 fraktionale Abscheidegrade im Anhang ermittelt wurden.
(nicht nur für 0,4ym Partikel sondern für Größensprünge bis 3ym)
filtex® hat bereits umfangreiche Testungen durchgeführt und wird die Norm in Artikelbezeichnung und Dokumentation und Schulungen zeitgerecht aber erst nach Klärung aller noch ggf. offenen Detailfragen des Normungsinstitutes umsetzen. So entsteht für die Kunden ein reibungsloser klarer Übergang.
ab 2011... EN779:2012:
Mit Ende März 2011 wurde die neue Fassung der EN779 angenommen. Die Bezeichnung lautet inzwischen auf EN779:2012.. Darin wird insbesondere die Prüfmethodik für die Feinstaubfilter F7-F9 mit einer Festlegung von Mindestwirkungsgraden in entladenem Zustand geändert. Die Anlehnung erfolgt an die Werte der SWKI.
Die wichtigsten Änderungen auf einen Blick:
- Mindestwirkungsgrade für die Filterklassen F7-F9 (entladener Zustand)
- Für die bisherigen Filterklassen F5 und F6 wurden aus messtechnischen Gründen keine Mindestwirkungsgrade vorgegeben
- Umbenennung der Filterklassenbezeichnungen F5 wird zu M5 und F6 wird zu M6
Der neue Standard bedeutet eine Schlechterstellung der herkömmlichen Synthetiktaschenfiltermedien zum Glasfasermedium. Die Vergleichbarkeit mit der Praxis ist nur sehr bedingt und umstritten.
filtex® erfüllt bereits heute die Forderungen der neuen Norm mit der Produktelinie "doubletex" mit Synthetikmaterial, als auch mit der Produktelinie "glass" mit Glasfasermedium.
Mindestwirkungsgrade:
Filterwirkungsgrad und Effizienz sind Durchschnittswerte.
Grobstaubfilter bis G4 werden bis zum Enddruck von 250Pa getestet und dann der mittlere Abscheidegrad bestimmt. Feinstaubfilter F5 bis F9 werden bis zum Enddruck von 450Pa getestet und dann der mittlere Wirkungsgrad bestimmt.
In der Praxis werden Filter oft vor Erreichen der Enddruckdifferenz gewechselt, diesen Fällen muss man davon ausgehen, dass die geforderte Filterklasse gar nicht erreicht wird.
Die Anfangswirkungsgrade können weit unter dem Durchschnittswert liegen. Um die zulässige Wirkungsstreubreite der Filter einzuengen haben nationale Normen Mindestwerte festgelegt.
Die Abbildung zeigt die Klassengrenzen nach der Schweizer Norm EN779/SWKI VA101 (untere Grenzwerte für 0,4ym DEHS Partikel)
Internationaler Standard für Luftfilterklassen:
Als internationaler Standard zur Klassifizierung von Grob- und Feinsaubluftfiltern hat sich das 2003 vom Europäischen Normungsinstitut revidierte Prüfverfahren DIN EN 779:2002 durchgesetzt.
Es wurde in der aktuellen Fassung noch mehr an die praktischen Bedingungen angepasst, um mit den Testresultaten eine möglichst praktische Aussage zum Verhalten unter Realbedingungen machen zu können. Die Praxis zeigt jedoch, dass solche Vergleiche nur sehr bedingt möglich sind. Experten sind sich einig, dass seriöse Aussagen zur Filterleistung nur im Praxisvergleich gemacht werden können. Die Aerosolbedingungen in der Praxis sind zu unterschiedlich.